Eine Million Kilowattstunden in den Energiegemeinschaften der EZN abgerechnet
,,Jetzt kann es richtig losgehen“ gibt Geschäftsführer Roland Matous freudig die Devise für die nächsten Monate aus. Nach knapp zweieinhalbjährigem Bestehen der Energie Zukunft Niederösterreich GmbH konnte im August endlich die magische Grenze von einer Million abgerechneten Kilowattstunden Strom in den betreuten Energiegemeinschaften erreicht werden.
Jedoch war auch in Heiligenkreuz aller Anfang schwer. So musste zum Beispiel bei der ersten Energiegemeinschaft in Melk noch jede einzelne Photovoltaikanlage in der Gemeinschaft als eigner Abrechnungskreis, quasi als Gemeinschaft in der Gemeinschaft beim Netzbetreiber angemeldet werden. Dies kostete viel Zeit und bremste somit das Wachstum der Gemeinschaften anfangs erheblich. Auch die Energiekrise, welche die internationalen Strommärkte kopfstehen lies und Energiegemeinschaften dadurch kurzfristig vollkommen unrentable machte, trieb der einen oder anderen MitarbeiterIn ein paar Sorgenfalten auf die Stirn. Aber nichtsdestotrotz wurde engagiert in Heiligenkreuz weitergearbeitet, um Energiegemeinschaften trotz der schwierigen Rahmenbedingungen im Land voranzutreiben.
Vollstrom für unsere Energiegemeinschaften
Als sich nun am Anfang des Jahres die dunklen Wolken über den Energiegemeinschaften zu lichten begannen waren wir bei der Energie Zukunft Niederösterreich nun gut vorbereitet, um richtig durchstarten zu können. Die Telefone liefen heiß, nahezu jeden Tag stand in einem anderen Ort eine Informationsveranstaltung zu Energiegemeinschaften am Programm und langsam begannen die Vereine für die Gemeinschaften wie die Schwammerl im ganzen Land aus dem Boden zu schießen. Rund ein halbes Jahr später war die Welt der österreichischen Energiegemeinschaften eine andere geworden und die Bilanz der Energie Zukunft Niederösterreich konnte sich dabei sehen lassen. Waren es zu Anfang des Jahres kaum mehr als 150 Mitglieder in den Gemeinschaften der EZN so hat sich diese Zahl bis Ende August mehr als verzehnfacht. Insgesamt speisen nun Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtkapazität von fast 10 Megawatt in EZN Energiegemeinschaften ein. Aber nicht nur Sonnenstrom spielt aktuell in den EEGs und BEGs eine Rolle. So konnten sowohl in Lichtenwörth als auch in Lanzenkirchen Biogasanlagen in die Gemeinschaft integriert werden. Zwei Kleinwasserkraftwerke versorgen mittels Erneuerbarer Energie Gemeinschaft in Ybbsitz die gemeindeeigenen Zählpunkte und in Haunoldstein kann die Bevölkerung durch die neu gegründete Energiegemeinschaft sogar von der Erzeugung eines örtlichen Windrades profitieren.
Dass die zu Beginn des Beitrags erwähnte Devise von Roland nicht nur eine leere Ankündigung war zeigt auch das aktuell fantastische Engagement in den Gemeinden, die Energieversorgung auf eigene Beine zu stellen. So nimmt in den nächsten Tagen die Energiegemeinschaft der Region Amstetten seinen Betrieb auf. Mit mehr als 20 Gemeinden an Board und vielen hundert Zählpunkte im Gepäck ist die Menge von 2.000.000 Kilowattstunden nur noch eine Frage der Zeit.
